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Nun, nur 2 oder 3  Kilometer weiter stossen wir auf dieses Rudel von vier Junglöwen : albern tobend und spielend, nichts Schlimmes im Sinn, wir werden sehen, was der nächste Tag an interessanten Dingen so bringt ...
Warum finden bei so vielen spannenden Motiven diese Gnus Eingang in die story ? Zumal Frau Hurz kleine Gnus auch noch als für "Babys" untypisch hässlich empfindet !?!
Und dass alles trotz günstiger Randbedingungen nicht ohne Mühe ist, mag das nebenstehende Foto zeigen : die vier in der Mittags-hitze im Baumschatten in 200m Entfernung dösenden Geparden erkennt man selbst im langsamen Vorbeirollen nur, wenn einer gerade kurz seine Position verändert ...
Bei aller Faszination, die die Eleganz einiger Räuber ausübt, lohnt sich auch immer wieder ein Blick nach oben, wobei hierbei eine andere besondere Umsicht geboten ist : es gibt kaum unentspanntere Fotografen als pro-fessionelle "Birdies" auf der Pirsch !
 ... über mittelgross bis mächtig : die Vielfalt und die Trefferquote sind enorm ! Was auch darin seine Ursache hat, dass in diesem Nationalpark sich das Leben auf wenige Flussläufe konzentriert,
wo auch in der Trockenzeit das verbliebene Grün die Planzenfresser anzieht, denen naturgemäss die Jäger folgen - und entlang dieser Szenerie sind die befahrbaren Pisten angelegt ...
 ...und davon gibt es satt : von klein im Camp und auf der Piste ...
Landschaftlich mittelmässig spek-takulär, aber wir sind ja primär zum Viecher gucken hier ...
Nach einigen hundert Kilometern auf fester Piste Richtung Süden, vorbei an dieser kolossalen Reihenhaussiedlung einer Webervögel-kolonie, gelangen wir durch das Nordtor in den schon genannten Nationalpark - der einzige, der aufgrund seiner grenzüber-greifenden Anlage (neben Botswana liegt er in Teilen Namibias und Südafrikas) akzeptable Eintrittspreise bewahrt hat. Und in dem, anders als z.B. im KrügerNP, die meisten Camps zwar nicht umzäunt sind, aber i.d.R. 1 Jahr ! im Voraus gebucht werden müssen ! Akki und Arend haben dies rechtzeitig geplant und Camps reserviert, in denen jeweils bis zu 3 Fahrzeuge stehen dürfen - und so sind wir auf ihrem Ticket nun hierher gelangt. Herr Flott hätte sich ansonsten gegen diesen Zwang, so weit in die Zukunft zu organisieren, vehement verwahrt ! Aber nun ist alles gut, wir müssen uns nur noch durch 150 km Tiefsandpiste wühlen - bei einem später ausgeliterten Verbrauch von 45 l/100km !
Wir schlammen uns zurück auf die Strasse Richtung Maun - und landen etwas südlich der Stadt auf dem Weg in den Khaghlagadi Park an einem dort nicht markierten Check-Point, einem sog. "Veterinary Fence", an dem kontrolliert wird, dass kein rohes Fleisch mit potentiellen Krankheitskeimen vom Norden des Landes in den Süden transportiert wird. Unsere bis zum Anschlag gefüllte Gefrierbox bleibt unent-deckt, aber Akki und Arend fallen auf - also die Mädels ab an die Herde und wenigstens einige leckere Sachen braten, bevor es die Kontrolldamen abgreifen, der Rest wird in unserem schon gefilzten truck versteckt. Als Beweis unseres Respekts vor dieser nur bedingt nachvollziehbaren Regel werden die Pfannen mit Gebratenem vorgezeigt - cooked meat darf nämlich passieren, selbst wenn unsere Steaks natürlich innen noch englisch-blutig sind !
Auch bei all dieser faszinierenden Nähe: es grillt sich deutlich entspannter mit ein wenig Distanz zu ihm, "installiert" mehr so als Bestandteil der Landschaft, zum Beispiel wie ein röhrender Hirsch - oder so ...
 ... so lohnt doch immer von Zeit zu Zeit der Blick über die Schulter : Elefanten können einfach unglaublich leise sein !!
 ...und trauen sich erst wieder um die Ecke, nachdem andere grosse graue Tiere den Pool im Hand-streich, aber friedlich, mal eben übernommen haben -
ist halt Elefantenland !
Und auch wenn einen dieses Getümmel und Gezerge vollständig in seinen Bann zu ziehen vermag...
Szenen aus der Hippo-Schule : Also Kindchen, stell dir vor, du bist ganz allein und plötzlich tauchen Touris auf !
Da musst du um Hilfe schreien ! OK, nicht schlecht, aber eigentlich besser SO - oder SOOO ! Und siehe, da kommt unsere ganze Sippe aus dem Gebüsch gerannt - und die Touris verziehen sich besser in ihre komischen Käfige ...
Wir haben zwar schon etliche Hippos gesehen - aber SO nah dran waren wir noch nie ! Und obwohl die ersten face to face - Eindrücke eher  freundlich- schelmische Mimik zu signalisieren scheinen : es sind etliche Jungtiere dabei und da wirkt Mama doch schon etwas aggressiver !
...womit wir geschickt zu unserem nächsten schicken Plätzeken über-geleitet haben : man stellt sich unbedarft am Ufer eines mit Grütze komplett bedeckten Sees auf, ahnt nichts, sieht (zunächst) nichts -
aber ganz plötzlich fühlt man sich DOCH irgendwie beobachtet !
Nach einem langen, frei durch den Busch gefummelten Rundkurs dürfen wir furten. Frau Hurz ist als verantwortliche Navigatorin zunächst einmal FREIWILLIG durch den Fluss gewatet, um die Bodenbeschaffenheit zu testen und nachdem Arend durch Zusehen zu der Meinung gelangt war, dass das wohl auch ein Mercedes schaffen kann, orchestrieren wir einen schönen Simultan - Dip !
 
Und als alle Bilder im Kasten sind, stellt Akki bei einem Kontrollblick auf ihr Navi fest, das wir genau an DER Stelle rumspielen, an der wir morgens die beiden Löwen getroffen hatten - und satte Löwen bewegen sich gemeinhin den Tag über GAR nicht - und Frau Hurz als mutige Furterin fand das im Nachhinein plötzlich gar nicht mehr richtig witzig !
 
     Gab es denn aber wohl auch andere HaHa! Meinungen ...
Durch ein dutzend Geier im Baum aufmerksam geworden, stossen wir auf einen Elefan-tenkadaver, kein schöner Anblick und obwohl schon sehr weit verwest, auch kein ol-faktometrisches Vergnügen !
Am nächsten Morgen stossen wir nach nur 200m Fahrt auf diese beiden Löwen, die gerade ihr Nachtmahl verdauen - und ja, nachts raus ist Mist und Autos mit Toilette onboard machen daher nicht nur unter solchen Aspekten Sinn !
Unser erstes Nachtlager ist auf elektronischen Karten zwar als Camp markiert (und darauf sollte man auch möglichst achten !), das ist dann aber auch alles !
Nördlich von Maun verlassen wir eine von tiefen Schlammtrichtern geprägte Piste und schlagen uns in nordwestliche Richtung in´s Gebüsch.   Zum Glück fahren wir beide keine Hochglanz - Actionmobil - Autos, denn Ängste vor ein paar Dutzend zusätzlicher Kratzer sind beim Slalom durchs Buschwerk definitiv spasshemmend !
Nach unserer gemeinsamen "Fly-in Safari" war uns nach noch etwas mehr Okawango-Delta, aber nun auf eigene Faust ! Was natürlich bedeutet, dass man mit den trucks nur die Randbereiche (durch)streifen kann und auch das nur, wenn es nicht zu sehr geregnet hat. Für alles andere, das haben die Luftbilder gezeigt, bräuchte man was amphibisches, und erlaubt wäre es eh nicht !
Februar 2019
Zwei trucks auf der Pirsch ...